Juli 14

by admin

So weit ist das Tesla Werk vor den Toren Berlins


Die medialen Wellen schlugen hoch, als der amerikanische Autobauer Tesla im November 2019 die Eröffnung eines neuen Werks im brandenburgischen Grünheide verkündete. Mitten im Vorgarten seiner größten Konkurrenten, den deutschen Traditionsautoherstellern, möchte Elon Musk nun seine Elektrofahrzeuge fertigen lassen. Schon kurz darauf begannen zunächst mit der Rodung der Waldbestände auf dem Grundstück der Fabrik die ersten Baumaßnahmen und es schien, als würde das Projekt mit dem von Tesla bekannten unermüdlichem Drang nach vorne umgesetzt werden.

Bereits im Juli 2021 sollten nach damaligem Plan hier die ersten der zukünftig wohl bis zu 12.000 Mitarbeiter die Arbeit aufnehmen und die ersten Fahrzeuge vom Band rollen. Nun verspätet sich das Projekt um einige Monate und wir haben in diesem Artikel die wichtigsten Informationen rund um die Tesla Gigafactory in Grünheide zusammengefasst.

Ambitionierter Plan und zügiger Baustart


Man würde es vom Tesla Gründer Elon Musk auch nicht anders erwarten: seit Beginn des Projekts der Gigafactory Grünheide wurde kein einziger Moment verschwendet. Die Beurkundung des Kaufvertrages erfolgte quasi unverzüglich. 41 Millionen musste das amerikanische Unternehmen demnach für das Gebiet von 304 Hektar bezahlen. Festgelegt wurde der Preis vom brandenburgischen Landesbetrieb Forst.

Nur kurz nach der Verkündung rollten bereits die ersten Bulldozer an, um das Areal von Bäumen zu befreien. Die Ankunft Teslas zog jedoch auch sogleich allerhand Gegner des Projekts an, die in zahlreichen größeren und kleineren Kundgebungen ihre Sorgen zum Thema Umweltschutz und Lieferverkehr kundtaten. Genützt hat dies nichts, denn der Bau der Fabrik schritt unaufhaltsam voran. Einzig die Klagen zweier Umweltverbände sowie die Funde von Blindgänger-Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg konnten den Baufortschritt kurzzeitig ausbremsen. Dabei handelte es sich jedoch jeweils nur um wenige Tage. 

Diese Modelle möchte Tesla in Grünheide produzieren


Die Gigafactory in Grünheide soll ihrem Namen alle Ehre machen und ist bereits durch ihr schieres Ausmaß von 744 mal 312 Metern beeindruckend. Bis zu 12.000 Angestellte sollen hier nach Fertigstellung des Projekts die beiden kleinsten Tesla Fahrzeugmodelle Model 3 und Model Y produzieren. Etwa eine halbe Million Fahrzeuge sollen dann hier jedes Jahr vom Band rollen. Ähnliche Produktionszahlen erreicht auch die neue Gigafactory 3 im chinesischen Shanghai.

Um die riesige Fertigung am Laufen zu halten, soll die Fabrik täglich von 463 LKWs angefahren werden. Auf der anderen Seite sollen sechs täglich verkehrende Autozüge die fertigen Fahrzeuge abtransportieren. Neben der Endmontage sollen in Teslas vierter Gigafactory zudem eine Fertigung für Antriebseinheiten, Batterien und Sitze sowie ein Presswerk, eine Lackiererei und eine Kunststoffverarbeitung entstehen.

Produktionsstart verschiebt sich


Auch wenn der Bau in Grünheide mit großen Schritten voranschreitet, so kann Tesla den ursprünglich angesetzten Eröffnungstermin um Juli 2021 nicht einhalten. Der amerikanische Autobauer verkündete dahingehend jüngst, dass nun Ende des Jahres der erste in Deutschland gefertigte Tesla in Grünheide aus dem Werk rollen soll. Die Fachzeitschrift Automobilwoche berichtete hingegen, dass der Produktionsstart gegen Ende Januar 2022 prognostiziert wird. Der Hauptgrund für die Verzögerungen liegt dabei nicht etwa an den Protesten der Anwohner oder den gefundenen Weltkriegsbomben, sondern ist vielmehr bei Tesla selbst zu suchen.

Hauptgrund für die Verspätung sind Änderungsanträge des Autobauers, die zunächst durch das brandenburgische Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz (MLUK) geprüft und genehmigt werden müssen. Entgegen ursprünglichen Plänen möchte Musk nun doch Batterien in Brandenburg fertigen lassen.

Nach eigenen Aussagen soll die Batteriefertigung sogar die „größte der Welt“ werden. Zudem sollen bereits erste Optimierungen in die Baupläne einfließen. Da die Planänderung jedoch auch wieder die Einbeziehung der Öffentlichkeit verlangt, bremsen diese Änderungen das Bauvorhaben derzeit aus. In einem sarkastischen Seitenhieb sagte Musk jedoch zur Verkündung seines Projekts, dass „mehr Tempo vorlegen müssen als der Flughafen“, in Anspielung auf die hanebüchene Verspätung des Hauptstadtflughafens.

Quellen:

https://www.auto-motor-und-sport.de/verkehr/tesla-fabrik-deutschland-brandenburg-gruenheide-gigfactory-batteriezellen-model-y/
https://www.autozeitung.de/tesla-batteriefabrik-deutschland-elektroauto-produktion-87771.html



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