August 15

by admin

E-Car News So sehen die Ziele für die Zukunft aus

Die Welt bekommt zunehmend die Auswirkungen des anthropogenen Klimawandels zu spüren – sei es durch die Eisschmelze in Grönland, vermehrte Waldbrände im Westen des nordamerikanischen Kontinents oder durch Tsunamiwellen in Südostasien. Spätestens seit der Flugkatastrophe in Mitteleuropa im Juli 2021 sind die Auswirkungen der Klimaveränderungen auch in Deutschland angekommen.

Um dem Ausstoß weiterer klimawirksamer Gase entgegenzuwirken hat die Bundesregierung zahlreiche Initiativen auf den Weg gebracht, die nicht unwesentlich die Entwicklung der Elektromobilität zum Inhalt haben. Im Folgenden werden die Ziele und Maßnahmen der Bundesregierung, sowie die aktuellen Ergebnisse dargestellt.

Zehn Millionen E-Cars bis 2030 auf Deutschlands Straßen

Das Ziel der Bundesregierung ist klar formuliert: Bis 2030 sollen etwa sieben bis zehn Millionen Elektrofahrzeuge in Deutschland zugelassen sein. Um diese Zahl erreichen zu können, haben sich Regierung und Automobilhersteller zusammengetan und bieten potenziellen KäuferInnen finanzielle Anreize zum Umstieg auf ein Elektroauto: dank der Kaufprämie „Umweltbonus“ gibt es so einen Zuschuss von bis zu 6000 Euro beim Kauf eines Elektro- oder Brennstoffzellenfahrzeugs.

Darunter fallen alle Fahrzeuge, die vom 5. November 2019 bis zum 31. Dezember 2025 gekauft wurden oder werden. Neben dieser Einmalprämie wurden auch steuerliche Anreize geschaffen. Diese betreffen insbesondere Dienst- und Firmenwagen, denn ArbeitnehmerInnen dürfen diese bis Ende des Jahres 2030 steuerfrei auf Kosten des Arbeitgebers auf dessen Firmengelände aufladen. Außerdem sind und bleiben Elektrofahrzeuge weiterhin von der Kfz-Steuer ausgenommen.

Noch bis Ende 2021 können E-Auto KäuferInnen zudem von einer Verdopplung des Umweltbonus aus dem Corona-Konjunkturpaket profitieren – eine Förderung von bis zu 9000 Euro pro Fahrzeug ist dadurch möglich.
Übrigens dürfen sich auch InteressentInnen von sogenannten Plug-In Hybridfahrzeugen freuen, denn auch sie können mit bis zu 4500 Euro aus dem Umweltbonus gefördert werden.

Ohne Strom nichts los – die e-car Ladeinfrastruktur als Rückgrat der Elektromobilität

Die Möglichkeiten zum Aufladen von Elektrofahrzeugen gehören zu den wichtigsten Diskussionspunkten rund um die Elektromobilität. Um das Ziel von zehn Millionen Elektrofahrzeugen auf Deutschlands Straßen in weniger als zehn Jahren erreichen zu können, bedarf es daher einer belastungsfähigen Ladeinfrastruktur.

Aus diesem Grund wurde im November 2019 der „Masterplan Ladesäuleninfrastruktur“ im Bundeskabinett beschlossen. Der Plan sieht vor, dass insgesamt eine Millionen Ladepunkte in Deutschland bis zum Jahr 2030 zur Verfügung gestellt werden sollen. Die ersten 50.000 davon bereits bis zum Jahr 2020. Auch die Automobilhersteller beteiligen sich am Aufbau einer zeitgemäßen Ladeinfrastruktur und planen, bis 2030 um die 100.000 Ladepunkte bei sich und dem angeschlossenen Handel bereitzustellen.

Doch nicht nur von oben sollen die Ladepunkte geschaffen werden, sondern auch private Ladepunkte rücken zunehmend in den Fokus der Politik. Im Jahr 2020 förderte die Bundesregierung den Kauf und Einbau privater Ladepunkte, wie zum Beispiel einer Wallbox, mit 50 Millionen Euro. Aufgrund der hohen Nachfrage werden diese Fördertöpfe regelmäßig aufgestockt. Zudem werden Gesetzesentwürfe vorangetrieben, die es WohnungseigentümerInnen sowie bestimmten MieterInnen erlauben sollen, Ladepunkte auf eigene Kosten an ihrem Wohnobjekt anzubauen. 

Sind die Ziele der Bundesregierung realistisch? Hier spalten sich die Meinungen

Die Ziele der Bundesregierung für die Etablierung und das Wachstum der Elektromobilität sind ambitioniert, treffen allerdings auf große Nachfrage in der Bevölkerung. Dank ihres sauberen Images, trendigen Marken und dem großen Fahrspaß schnellen die Verkäufe von Elektrofahrzeugen weiterhin in die Höhe. Im Jahr 2020 wurde mit 194.000 neu zugelassenen Elektrofahrzeugen eine mehr doppelt so große Zahl wie noch im Vorjahr erreicht. Zum 1. April 2021 sind damit nun etwas über 365.000 Elektrofahrzeuge auf Deutschlands Straßen unterwegs und der Kaufboom scheint kein Ende in Sicht zu haben.

Dieser Trend veranlasste Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier in einem Interview mit der Augsburger Allgemeinen jüngst dazu, seine Prognose für das Zehn-Millionen-Fahrzeuge-Ziel der Regierung sogar noch nach oben zu korrigieren: er erwartet nun bis 14 Millionen Elektrofahrzeuge in diesem Zeitraum. Dies ist übrigens auch die Zahl, die Fachleute als nötig sehen, damit Deutschland seine selbstgesteckten Klimaziele im Verkehrssektor erreichen kann.

So positiv wie Altmaier sehen das aber längst nicht alle Betrachter. So stuft die Beratungsgesellschaft Deloitte die Ziele der Regierung als zu optimistisch ein und veröffentlicht selbst die Zahl von 6,35 Millionen Fahrzeugen mit alternativen Antrieben auf Deutschlands Straßen bis zum Jahr 2030 als erreichbares Ziel. Um diese Zahl zu erhöhen, bedürfe es deutlich mehr als den aktuellen Anreizen aus Berlin.

Ein wirksames Instrument sieht Deloitte insbesondere in der Erhöhung des Preises von fossilen Kraftstoffen. Bei einer Preiserhöhung von 30 Cent pro Liter wäre beispielsweise eine Steigerung des E-Auto Absatzes um bis zu 400.000 Fahrzeuge zu erreichen. Doch auch beim Zusammenfassen dieser und noch weiterer Maßnahmen sind Verbrennungsfahrzeuge mittelfristig nicht von Deutschlands Straßen wegzudenken. Aktuelle Prognosen gehen davon aus, dass die Verbrenner erst im Jahr 2032 von Fahrzeugen mit alternativen Antrieben zahlenmäßig in Deutschland überholt werden. 




Quellen:
https://www.bundesregierung.de/breg-de/themen/klimaschutz/verkehr-1672896
https://www.bmu.de/themen/luft-laerm-verkehr/verkehr/elektromobilitaet/foerderung/
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/265995/umfrage/anzahl-der-elektroautos-in-deutschland/
https://www.spiegel.de/auto/elektroauto-ziel-der-bundesregierung-unrealistisch-deloitte-studie-a-1b764a59-f7a9-44ac-bf93-5b25eb869c44
https://www.heise.de/news/Altmaier-erwartet-bis-2030-rund-14-Millionen-Elektroautos-6135891.html










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